Donnerstag, 4. Juli 2013

Zu reisen bedeutet, ein paar Schritte näher zu sich selbst zu gelangen.

Vielleicht ist es nicht so, dass wir uns auf Reisen verändern. Doch vielleicht finden wir ein Stück Persönlichkeit in uns wieder, das wir zuvor über eine lange Zeit nicht bemerkt oder unterdrückt haben. Für alle, die nach dem letzten Post besorgt waren: Natürlich geht es mir wieder besser. Am Dienstag ist einfach alles ein bisschen zu viel geworden. Zu viele Menschen, zu viele Eindrücke, zu viel Müdigkeit. Gestern sah die Welt schon wieder ein ganz anders aus; insbesondere, weil ich mich so gut mit meiner Spanischlehrerin Jimena verstehe. Die halbe Spanischstunde haben wir nur gelacht und heute ist sie sogar mit mir in die Altstadt von Quito gefahren, die UNESCO-Weltkulturerbe ist, da sie zu den am besten erhaltenen historischen Zentren Südamerikas zählt.  Wir haben an einer Führung durch den Präsidenten-Palast teilgenommen, der mir in seiner kolonialen Architektur sehr gefallen hat (s. Fotos). Als es begann, in Strömen zu regnen, haben wir uns in ein Café gesetzt und ich habe typisch ecuadorianische Süßigkeiten probiert: Quesodillas (süße Mais-Käse-Kuchen) und Humitas (eine Art salziger, warmer Maisbrei, wahnsinnig lecker!).
Abgesehen davon hat die Tatsache, dass wir gestern alle zusammen in der Sprachschule ecuadorianisch gekocht haben, meine Laune immens verbessert. Insbesondere, dass wir für 30 Leute (mit Brotmessern!!) Zwiebeln schneiden mussten, war unglaublich lustig, weil wir uns regelmäßig gegenseitig ablösen mussten, da wir vor Tränen nichts mehr sehen konnten, und andererseits, weil viele Amerikaner offenbar nicht wissen, wie man Zwiebeln fein würfelt... ;-) Heute wird gleich wieder gekocht - diesmal anlässlich des amerikanischen Independence Days. Drei attraktive junge Männer in der Küche, die zusammen mit mir voller Elan Burger braten... Nicht schlecht, oder, Mädels?
Der Post heute fällt nicht allzu lang aus, da wir gleich für vier Tage in den Dschungel fahren... Da wir dort abgeschottet von jeglicher moderner Zivilisation wohnen werden, folgt die Fortsetzung frühestens am Montag! Wenn man also nichts von mir hört, heißt das nicht zwangsläufig, dass ich bei einem Kannibalenstamm gelandet bin. ;-)



















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