6. September
Über Nazca gibt es nicht allzu viel zu erzählen, zumal wir
auch nur einen Nachmittag hier verbringen, um über die berühmten Nazca-Linien
zu fliegen. Ähnlich wie in Huacachina fallen wir auch in Nazca leider auf einen
Reisebüro-Nepp rein: Man erzählt uns, dass es drei unterschiedliche
Flugzeugtypen gäbe – für 15, 10 und 5 Passagiere – die in unterschiedlichen Flughöhen über die
Linien flögen. Dazu zeigt man uns einen entsprechenden bilderbuchartig
zusammengeschusterten Katalog. Nach unserem schüchternen Versuch zu verhandeln,
wird uns eingeschärft, wir sollen auf keinen Fall weitererzählen, was für einen
tolles Schnäppchen wir gemacht haben, und spätestens da ist uns klar, dass wir
mal wieder viel zu viel gezahlt haben. Denn natürlich gibt es nur
Fünfer-Flugzeuge, die alle in der gleichen Flughöhe fliegen, aus der man die
Linien um diese Uhrzeit gerade so erkennen kann.
Es ist das erste Mal, dass mir in einem Flugzeug ein
bisschen schlecht wird – vielleicht wegen der Absturzserie in den letzten
Jahren, vielleicht auch nur wegen der Turbulenzen, die über der Wüste
auftreten. Die Nazca-Linien selbst sind schon irgendwie beeindruckend.
Eigentlich sogar weniger die Figuren, die zwar auch beachtlich groß sind, als
die ewig langen geometrischen Linien, die sich bis zum Horizont über den
Wüstenboden spannen.
Um mehr über diese ominösen Gebilde zu erfahren, gehen wir
nach dem schwindelerregenden Flug ins Maria-Reiche-Planetarium. Blöderweise
überschneidet sich die englische Vorstellung dort mit der Abfahrtszeit unseres
Busses, weshalb wir wohl oder übel ohne jegliche Französischkenntnisse die
französische besuchen. Und wen treffen wir da? Die französische Familie vom
Italiener in Cuenca!
Die Vorstellung verstehen wir leider nur bruchstückhaft – offenbar
sollen die Linien auf bestimmte Sterne und Achsen von Sternbildern zeigen.
Dafür kann ich mich ab und zu kaum davon abhalten, laut loszulachen, weil sich
Französisch mit seinen Us, die so klingen wie Üs, einfach so witzig anhört!
Wie auch immer, es ist eine gelungene Veranstaltung –
besonders, da wir zum Schluss noch durch ein Fernrohr einige Planeten am
sternenklaren Himmel Nazcas betrachten dürfen.
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