Mittwoch, 30. Oktober 2013

Baños


17. August

Beim für ecuadorianische Verhältnisse reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen erfahren wir, dass heute leider kein Bus in Quilotoa hält, da Samstag ist. Wie blöd, denn wir müssen unbedingt weiter – es liegen noch fast 5000km Reiseroute vor uns. Netterweise kann uns der Bruder der jungen Ecuadorianerinnen gegen ein kleines Trinkgeld in den nächsten größeren Ort mitnehmen. Doch kaum sitzen wir in der Camioneta (diesmal bei der Kälte zum Glück nicht auf der Ladefläche), fragen wir uns, ob das so eine gute Idee war, denn der junge Mann fährt wirklich sehr abenteuerlich...
Im nächsten Dorf, das auch nicht viel größter ist als Quilotoa, aber heute Markttag hat, wartet auch schon ein kleiner Bus zurück zur Panamericana. Als wir umsteigen, hupt uns ein grauer, etwas schäbiger Minivan an. Und wir trauen unseren Augen nicht. Denn drinnen sitzen zwei Hippies, die wir zwei Tage zuvor in Puerto Lopez kennengelernt haben. Eigentlich wollten die doch noch an der Küste bleiben? Und dann treffen wir die ausgerechnet in so einem Kuhkaff wieder, in dem wir uns nicht mal länger als fünf Minuten aufhalten!

Nach den endlosen Serpentinen durch die grüngrauen steilen Felder kommen wir nachmittags in Baños an (nein, es geht hier nicht um Toiletten, die heißen auf Spanisch nämlich genauso ;-) ). Der kleine, etwas touristischere Ort gefällt uns auf Anhieb. Er liegt in einem bezaubernd hübschen Tal, in dem kleine Wolken an den Bergen hängen und Wasserfälle scheinbar aus dem Nichts sprudeln. Bekannt ist Baños für seine heißen Quellen, die leider gerade jetzt am Wochenende völlig überlaufen sind. Auf der Suche nach unserem Hostel kommen uns zwei Mädchen auf Pferden entgegen. Und schon wieder kann ich es nicht fassen – eine von den beiden ist Sophia, eine meiner Mitpraktikantinnen im Krankenhaus. Später stellt sich heraus, dass wir sogar im gleichen Hostel schlafen, das übrigens geradezu luxuriös für die neun Dollar pro Nacht ist.
Baños mit seinen vielen Aktivitäten von Biking bis Canopying und seinem Mercado Central, in dem wir jeden Tag andere exotische frischgepresste Säfte probieren und Mini-Empanadas essen, ist so erholsam, dass wir einen Tag länger bleiben als geplant.
Am letzten Tag geben wir uns dann den Adrenalinstoß pur: Vormittags raften wir auf dem Rio Negro – ein unglaublicher, erfrischender Spaß! – und nachmittags stürzen wir uns liegend an einem 1000 Meter langen Drahtseil gesichert die Schlucht hinunter. Wir fliegen so schnell, dass uns der Wind Tränen aus den Augen drückt und sich ein ganz kribbliges Gefühl im Bauch breit macht.

Sicher werde ich eines Tages nochmal in diesen entspannten Ferienort zurückkehren – denn obwohl wir wegen der heißen Quellen hierher gekommen sind, haben wir es absurderweise völlig versäumt, baden zu gehen...



die heißen Quellen von Baños





Gottesdienst - in Ecuador noch gut besucht!





Rafting!



Canopy!

unser Frühstücksraum mit guter Aussicht (s.u.)

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